Kater Sammy

“Drei Engel fĂŒr Tiere in Not”, wie ich sie anfangs nannte, kenne ich jetzt schon einige Zeit. Bella, Jenny und Angie begegneten mir immer an DEN Stellen, an denen keiner sonst war… Man fand sie an Orten, an die niemand hinschauen wollte, man fand sie beim Helfen fĂŒr Tiere, die lĂ€ngst vergessen waren. Ich empfand gerade ihre Hilfe immer als etwas ganz Barmherziges, weil sie ohne jeden Dank auskam. Der Dank war ein gerettes Tier oder ein Verein, der nicht mehr in Not war.

Mittlerweile sind wir alle befreundet und nur so begann auch folgende Geschichte, die ich jetzt erzĂ€hlen möchte. Es ist die Geschichte von “Sammy”, wie mein Freund und ich ihn nannten – einem Kater, der am 1. November nachts in einem Stiegenhaus von Nina Strobl in Wattens gefunden wurde und laut dem Besuch beim Tierarzt in einigen Tagen tot gewesen wĂ€re. Aber fangen wir doch am Anfang an, wie bei einem MĂ€rchen, möchte man in diesem Fall “Es war einmal…” schreiben, denn diese Rettungsaktion war wiedermal beispielos fĂŒr den TSV Libelle, dessen Hilfe nicht erst mit GrĂŒndung des Vereins begann, sondern viel frĂŒher schon – von drei MĂ€dels, die sich aufmachten, den Hilflosesten zu helfen.

Nina schrieb auf Facebook, dass sie eine Katze im Stiegenhaus habe, die sehr schlecht aussehe. Niemand fĂŒhlte sich in diesem Moment fĂŒr diese Katze zustĂ€ndig – niemand, ausser, Angela Ortner.

Nachts noch wurde ein Notschlafplatz fĂŒr den Kater gesucht – ich las es und, da wir Zimmer abteilen konnten, bot ich mich an, die Katze erstmal zu mir zu nehmen. Angie kam nachts um eins, brachte Katzenstreu, Katzentoilette und den völlig abgemagerten, verwahrlosten Kater mit. Sie bedankte sich, wie immer, tausendmal, dass er diese Nacht bleiben könne. Sofort bot sie auch an, dass der Verein alle Kosten zahlen wĂŒrde, wenn ich am nĂ€chsten Tag, wie ich es gerne wollte, zum Tierazt gehe.

In vielen Vereinen ist all das eine Menge BĂŒrokratie, viel FĂŒr- und Widersprechen. Beim TSV Libelle war sofort klar: Dieser Kater braucht Hilfe und er wird sie auch kriegen, egal, was es kosten mag.

Wir nannten das Findelkind “Sammy”.

Als wir am nÀchsten Tag zur TierÀrztin Dr. Greil kamen, sank Sammy auf dem Tisch zusammen. Die Nacht zuvor hatte er nur gefressen und geschlafen. Er war unfassbar dankbar, ein warmes Bettchen zu haben und einfach mal in Ruhe schlafen zu können. Wie lange er schon unterwegs war, hungrig, krank, ausgezehrt, das mochten wir uns alle gar nicht vorstellen. Sammy wuchs allen sofort ans Herzlein. Bei der TierÀrztin war schnell klar, dass Sammy nur einige Tage spÀter sicher tot gewesen wÀre.

Er hatte Katzenschnupfen, eine DarmentzĂŒndung, er war unterernĂ€hrt, voll mit Parasiten. Er hatte rundum alles, was sich eine Katze in so einer Situation einfangen konnte. Immer hielt Angie mit mir Kontakt, fragte, ob ich etwas brauche und wie es dem Findelkater ginge. Alles, was er brauchte, durfte ich veranlassen, auch ein grosses Blutbild war dabei. Dies alles wurde vom TSV Libelle bezahlt.

Sammy brauchte einige Tage, dann erst sah man, wie krank und schwach er wirklich schon war. Denn langsam “wachte” er auf, spielte mit uns und schlief nicht mehr dauernd. Er schnurrte rund um die Uhr, schlief gerne auf WĂ€rmeflaschen und hörte in unseren Zimmern Katzenmusik. Langsam erholte er sich und nahm dann doch in 10 Tagen fast einen ganzen Kilo zu.

Als wir das zweite Mal bei der TierĂ€rztin waren, was wieder vom TSV Libelle bezahlt wurde, musste eine Sedierung gemacht werden. Sammy bekam nochmal alles an Gutem, was er brauchte. Schliesslich konnten ich und mein Freund nichts mehr fĂŒr ihn tun. Leider musste er bei uns in zwei Zimmern leben, weil wir selber zwei Katzen haben, die sich leider ganz und gar nicht verstehen. Am Liebsten hĂ€tten wir Sammy behalten, jedoch war das leider keine Option.

Nadine vom Katzenheim Schwaz holte ihn dann bei uns – von Angie organisiert – schon mit Aussicht auf einen Endplatz, wenn er ganz gesund ist.

Ich möchte mich von GANZEM Herzen bedanken. Bei Nina Strobl, die nicht wegsah und sofort erkannte, dass dieser Kater Hilfe brauchte, bei Angela Ortner, die sofort handelte und Sammy wortwörtlich nicht im Regen stehen liess und dem TSV Libelle fĂŒr die KostenĂŒbernahme. Man muss dabei bedenken, dass drei MĂ€dchen neben ihrem Job und Familie, jede freie Minute investieren, um Dinge zu verkaufen, auf FlohmĂ€rkte zu gehen, Sachen zu nĂ€hen, basteln, Fotos zu machen und sie online zu stellen, um letztendlich da helfen zu können, wo Andere “NEIN” sagen. Sie ruhen sich nicht auf Spenden aus, sondern – entschuldigen Sie – reissen sich den A….. auf, um selber Geld heran zu schaffen. Gerade deswegen wĂŒnsche ich mir mehr Spender, mehr Hilfe fĂŒr die drei, denn was sie bisher zu dritt geschafft haben, berĂŒhrt mein Herz unglaublich.

Danke dem TSV Libelle.

Wir alle verfolgen Sammys Weg weiterhin… Er bleibt fĂŒr mich und meinen Freund Manuel unvergessen. Überlebt durch Hilfe, die im letzten Moment vom TSV Libelle kam.

DANKE!

>geschrieben von Irina<